"Generation Golf" heißt die "Inspektion" von Florian Illies, aus dem der Autor selbst ausgewählte Kostproben auf CD liest. Illies unternimmt damit einen sarkastischen Rundumschlag durch die Kulturszene der 80er Jahre.
Dabei nimmt er sämtliche Konsumgewohnheiten der damaligen Jugendlichen, der zwischen 1965 und 1975 Geborenen , unter die Lupe. Er karikiert sie als orientierungslose und oberflächliche Wesen, die sich lediglich für die gängigen Markenartikel interessieren. Darüber, dass sie Lacoste oder Benetton tragen, nachdem sie die fruit-of-the-loom-Phase überwunden haben, definieren sie ihr Selbstbild. Selbst Liebesbeziehungen basieren auf dem Laufband, auf dem der body nach marktüblichen Kriterien in Schuss gehalten wird. Eltern lassen sich von Lautsprecherdurchsagen im Ikea-Markt bei der Namensgebung ihrer Sprößlinge inspirieren. Interessantes erfährt der Zuhörende zudem über Digitaluhren, BMX-räder oder Computer-Spiele.
Dieses Porträt wird mitunter durch zeitkritische Betrachtungen a la Niklas Luhmann aufgebrochen. Die Kritik, dass das "tiefe Sehnen und Hoffen" nicht mehr auf Objekte am politischen Ideenhimmel, sondern im Warenlager eines Kaufhauses ausgerichtet ist, unterstreicht der lesende Autor mit einem ironischen Unterton. So verhindert er, dass die - mitunter endlos anmutende - Aufzählung von Kulturgütern des schlechten Geschmacks langweilt.
Diese vom Autor selbst pointiert vorgetragene Kurzfassung seines Buchs ist ebenso leicht und vergnüglich wie der darin karikierte Lebensstil der 80er Generation.
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