"Ägypten ist ein Geschenk des Nils." So drückte es einst der griechische Historiker Herodot von Halikarnassos aus. 7000 Jahre liegen zwischen den Anfängen der ägyptischen Zivilisation und heute. Das arabische Land im Nordosten Afrikas ist geprägt vom Gegensatz der Wüstengebiete und dem dicht besiedelten Kulturland entlang des "Vaters Nil". Träume von Pyramiden, Pharaonen und Karawanen verbinden sich mit seinem Namen.
In einer akustischen Reise von Abu Simbel bis Alexandria stellt "geophon" das Land aus Tausend und einer Nacht vor. Das Hörbuch "Ägypten" ist im Herbst 2005 erschienen. Die CD läuft 64 Minuten.
Die Texte und das Tonmaterial stammen von Reinhard Kober und Matthias Morgenroth. Gesprochen werden sie abwechselnd von Ingrid Gloede und Henning Freiberg.
In Abu Simbel beginnt die Hörreise. Dort wird der prächtige Tempel besichtigt, den der Pharao Ramses II errichten ließ. Über seinem Portal thront Horus, der falkenköpfige Sonnengott. Daneben sieht man Paviane, die die aufgehende Sonne begrüßen.
Zwischen gewaltigen Statuen und Säulen wandelt man und bestaunt die beeindruckenden Spiele des Sonnenlichts. Im alten Ägypten verkörperten die Pharaonen die Sonne. Ihr ewiger Kreislauf verhieß ihnen Unsterblichkeit.
Von Abu Simbel geht es weiter über Assuan und Luxor bis ins Tal der Könige. Es liegt auf der Westseite des Nils, gegenüber von Luxor. Das Tal der Könige ist eine verborgene Grabanlage. Sie ist die größte ihrer Art in Ägypten. 1922 fand Howard Carter dort das Grab des Pharaos Tutanchamun.
Bislang sind 150 Grabkammern im Tal der Könige gefunden worden. Keiner kann sagen, wie viele noch folgen werden.
Von Luxor geht die Reise weiter auf die Sinai-Halbinsel, die bereits zu Asien zählt. Auch die westlichen Oasen und die Wüste werden besucht. Neben den Beduinen haben Kober und Morgenroth auch Alexandria, die "Perle am Meer" besucht. Und schließlich stürzen sie sich in das Gewimmel der Hauptstadt Kairo. Hier bekommt der Hörer einen lebhaften Eindruck des lärmenden Straßenverkehrs und der Stimmung auf den Bazaren. Auch Palaver und Gelächter in den Straßencaf‚s vermittelen einen Eindruck vom Kairoer Lebensgefühl.
Geophon lässt in dieser Produktion ausreichend Platz für die geheimnisvollen Klänge des Orients. Für die allgegenwärtige arabische Musik, für das Rauschen der Palmenblätter im Wind und die scherzenden Männer beim Rauchen ihrer Wasserpfeife.
Zahlreiche Ägypter geben ihre Eindrücke und ihr Wissen über ihr Land an den Hörer weiter. So entsteht zumindest schon mal eine akustische Nähe zu dem fremden Land, die den Hörer unwillkürlich in die Ferne zieht.
Die Hülle und das Beiheft des Hörbuchs geben Interessierten weitere Informationen. So finden sie etwa eine Karte des Landes, in dem die besuchten Stationen verzeichnet sind. Außerdem sind Adressen und Telefonnummern von vorgestellten Restaurants und Hotels, sowie Kultureinrichtungen angegeben.
Als Einstimmung und Appetitanregung für einen Ägyptenurlaub ist das Hörbuch durchaus geeignet. Um sich jedoch tiefer zu informieren, beispielsweise über soziale, politische oder geographische Besonderheiten, scheint dieser akustische Ausflug weniger geeignet. Zwar bekommt man einige praktische Tipps, etwa zum Handeln auf den Bazaren und zum Reisen als Frau. Doch wirklich gründlich und fundiert ist diese Produktion nicht. Dazu ist wahrscheinlich auch eine reichliche Stunde zu knapp.
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