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  Erwachsenes Findelkind: Kaspar Hauser

Wer war Kaspar Hauser? Wo kam er her? War er lediglich ein Betrüger und Hochstapler oder war Hauser der erstgeborene Sohn des badischen Großherzogs Karl (1786 - 1818) und Stephanie Beauharnais (1789 - 1860)?
Die Geschichte des Jungen Kaspar Hauser ist auch heute noch vieldiskutiert. Selbst unterschiedliche DNA-Analysen haben bisher nicht des Rätsels Lösung gefunden. Die Geschichte wurde unterdessen schon in vielen Büchern, Theaterstücken und sogar in einer Verfilmung verarbeitet. Daher ist es auch kaum verwunderlich, dass das Medium Hörbuch sich nun ebenfalls des Stoffes angenommen hat.
Der NOA NOA Hörbuchverlag hat das Audiobuch "Kaspar Hauser" im Jahr 2004 veröffentlicht. Es basiert auf einer Hörspiel-Aufnahme des Bayrischen Rundfunks aus dem Jahre 1950 nach einer Vorlage von Kurd E. Heyne. Auf einer CD mit einer Gesamtlänge von 80 Minuten kann man sich Einblick in die kuriose Geschichte des Findlings von Nürnberg verschaffen.
Begonnen hat alles an einem Pfingstmontag, dem 26. Mai 1828. Ein verwirrender und verwirrter Junge wird auf dem Nürnberger Unschlittplatz aufgegriffen und auf die Polizeiwache gebracht. Dort versucht man, in einem Verhör den Namen und weitere Einzelheiten zur Person zu ermitteln. Der Jüngling gibt aber nur unverständliche Laute und Wortfetzen von sich.
Der einzige Anhaltspunkt ist ein mysteriöser Brief in gebrochenem Deutsch. Darin erfahren die Beamten neben dem Grund für die Aussetzung des Burschen auch seinen Namen und sein Geburtsdatum.
Unschlüssig darüber, wie in diesem Fall verfahren werden soll, wird Kaspar vorerst auf der Nürnberger Burg unter Beobachtung gehalten. Doch auch in den folgenden Tagen erfährt man nicht mehr, als dass er ein Reiter werden möchte.
Nach drei Monaten unter Arrest kommt Kaspar dann zu dem Gymnasialprofessor Georg Friedrich Daumer. Er solle sich der Erziehung und Ausbildung des Findelkindes annehmen. Es kommt allerdings zu einem Attentat auf den sonderbaren Findling am 17. Oktober 1829. Aus Vorsicht entfernt man den Jungen aus dem Hause.
Auf Geheiß seines neuen Vormunds Lord Stanhope kommt Kaspar am 29. November 1831 nach Ansbach. Hier lebt er kurzzeitig im Haus des Gerichtspräsidenten Anselm von Feuerbach. Letztlich findet er aber eine neue Bleibe in der Wohnung des Lehrers Meyer.
Ziemlich genau zwei Jahre nach dem Einzug bei Meyer lockt ihn ein Unbekannter in den Hofgarten, wo er etwas über seine Herkunft erfahren werde. Kaspar Hauser geht an jenem düsteren Dezembersamstag alleine in den Hofgarten. Dort wird er von einem Unbekannten mit einem gezielten Hieb in die Brust niedergestochen. An den Folgen dieser schweren Verletzung stirbt er drei Tage später, am 17. Dezember 1833.
Das Hörspiel hat der Bayrische Rundfunk sehr schön gestaltet. Die Dialoge passen in wunderbarer Art und Weise zum Inhalt des Stoffes. Gleich eines realen Gesprächs wird vor Aufregung durcheinander geredet, den Aussagen durch Betonung Tiefe gegeben und je nach Stand und Gegend in Dialekt gesprochen. Das ist für den Zuhörer aber nicht verwirrend, sondern macht das Zuhören eher noch interessanter. Die Geräuschkulisse trägt ebenso zu dem abwechslungsreichen Hörerlebnis bei. In kurzen Sprechpausen hört man beispielsweise die Schritte der Personen oder das Knallen einer Tür.
Die Übergänge von Szene zu Szene sind musikalisch untermalt und auf die Handlung abgestimmt. Ähnlich wie in Horrorfilmen wird so die Steigerung der Spannung durch die Musik intensiviert.
Das Hörbuch stellt somit ein empfehlenswertes Medium dar, um die rätselhafte Geschichte des jungen Kaspar Hauser kennenzulernen oder sich auch erneut ins Gedächtnis zu rufen.

Kurt E. Heyne, "Kaspar Hauser"
1 CD, Gesamtdauer 80 Minuten
Produktion 1950 by Bayerischer Rundfunk
© 2004 by Noa-Noa Hör-Buchedition
ISBN: 3-932929-51-9

 

 

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