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  Malerische Natur: Noa Noa

Als Zeitgenosse von Paul Cézanne und Vincent van Gogh versuchte auch Paul Gauguin, die formauflösende Malerei des Impressionismus zu überwinden. Er erreichte neue Ausdruckswirkungen durch zeichnerisch gefestigte Flächengliederung und reine, in ihrer Leuchtkraft aufs Äußerste gesteigerte Farben. So farbig zeigen seine Werke südländische Landschaften und Personen, die so markant für den Stil Gauguins sind.
Aber auch schriftstellerisch versuchte sich Gauguin. Sein Buch "Noa Noa" entstand zwischen 1892 und 1895. Die Geschichte erzählt von den Erfahrungen des französischen Künstlers bei den Eingeborenen auf Tahiti. Das Buch erschien erstmals 1897, blieb jedoch Gauguins einziges schriftstellerisches Werk.
Die Erzählung ist seit 2002 auch als Hörbuch im Jan Koester Verlag erschienen. Sie umfasst eine CD mit einer Gesamtlänge von 72 Minuten.
Achim Höppner erzählt hier die Geschichte des Paul Gauguin mit sanfter und ruhiger, aber sehr direkter Stimmlage. Als Geschichtenerzähler entführt er die Zuhörer in das Reich des Künstlers.
Nach einer 63-tägigen Überfahrt erreicht Gauguin an einem 8. Juni Tahiti. Dort erhofft er sich von seinem Leben als Kulturmensch, von seinem Leben in Europa frei zu werden. Als dann noch der Maori-König Pomare im Sterben liegt, endet mit seinem Tod die Geschichte und die Kultur der Maoris in den Städten vollends.
So entschließt sich Gauguin, zu den Eingeborenen fern ab der Städte zu gehen. Dort findet er eine Hütte zwischen den Bergen und dem Meer. Nach anfänglicher Einsamkeit, einer Zeit gegenseitiger Beobachtung und Abstand zu den Wilden, schafft sich der Künstler einen neuen Lebensraum. Er bezeichnet sie als "Wilde ", obgleich er in ihren Augen ebenso ein Wilder zu sein scheint: und wer hatte Recht?
Mit der Zeit freundet sich Gauguin mit den Maoris an. Er lebt und isst wie sie. Fernab von der Zivilisation, wo man noch ohne Geld zurecht kommt, findet Gauguin seine Ruhe.
Als er eines Tages mit einem Freund auf einen Berg wandert, um Rosenholz für eine Schnitzerei zu suchen, verspürt er die Kraft der Natur in seinen Adern. Diese Kraft ermöglicht es ihm, den letzten Funken Eigenliebe, das letzte bisschen Böse, den Kulturmenschen in sich zu zerstören. Er fühlt sich plötzlich wie neugeboren. Dieses Gefühl verschafft ihm die größte Wonne.
Gauguin lebte bis zu seinem Tod auf Tahiti. In "Noa Noa " schildert er all seine Erfahrungen, die er in der Südsee errungen hat. Er zeigt mit dem Buch, dass sein künstlerisches Talent auch in seinen Worten wiederklang gefunden hat.
Es bereitet Freude, sich entspannt hinzulegen und der sanften Stimme Höppners zuzuhören, die einen in die Welt des Paul Gauguin entführt.

Paul Gauguin, "Noa Noa"
Gelesen von Achim Höppner
1 CD, Gesamtdauer 72 minuten
NOA NOA Hör- und Buchedition
ISBN: 3-932929-38-1

 

 

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